WhatsApp ersetzen


Telegram

Dieser cloudbasierte Messenger setzt auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, ist kostenlos und frei von Werbung. Die Betreiber versichern zudem, dass Telegram all das in Zukunft auch bleibt. Verschlüsselt werden Chats mit Freunden und Verwandten auf Wunsch. Ähnlich wie es im Fall von Snapchat ist, kann man beim Messaging festlegen, ob sich eine Nachricht selbst zerstören soll. Zudem lassen sich Gruppenchats mit bis zu 200.000 (!) Personen erstellen und Dateien (beispielsweise Videos) mit einer Größe von bis 1,5 GB mit Freunden teilen.

Bei einer normalen Nutzung werden Nachrichten zwischen dem Telegram-Server und dem Endgerät des Nutzers durch eine Transportverschlüsselung gesichert. Es ist aber auch möglich, sogenannte „Geheime Chats“ zu starten, die zusätzlich zur Transportverschlüsselung „Ende-zu-Ende“ verschlüsselt sind. Dabei werden die Nachrichten nur auf den Endgeräten der Chat-Partner gespeichert. Allein im Android-Ökosystem hat der Telegram-Messenger bereits über 500 Millionen Downloads.

Der Messenger Telegram hat seinen Ursprung bei den beiden russischen Brüdern Pavel und Nikolai Durov. Allerdings heißt es auf der Homepage der App, Telegram sei nicht mit Russland verbunden – weder rechtlich noch geografisch. Der Messenger sei vielmehr als ein internationales Projekt zu verstehen, das eine weltweit verteilte Infrastruktur nutze. Außerdem habe man versucht, Telegram so weit wie möglich zu dezentralisieren, um lokalen Rechtsprechungen aus dem Weg gehen zu können. Verfügbar ist Telegram für iOS und Android.

Person mit Smartphone in der Hand, wo die App Telegram geöffnet wurde.

© wichayada/AdobeStock

Threema

Wenn es um Instant Messenger für Smartphones geht, wird aktuell auch die Alternative Threema in einem Atemzug mit WhatsApp genannt. Die Entwickler der App setzen vor allem auf Sicherheit: Alles soll verschlüsselt über die Server laufen; derart verschlüsselt, dass noch nicht einmal die Server-Betreiber selbst die Nachrichten entschlüsseln können. Allerdings haben Nutzer bei Threema nicht so viele Nachrichten-Optionen wie bei WhatsApp. Die Chat-App ist aktuell für jeweils 3,99 Euro für Android und iOS zu haben. Damit ist der Preis deutlich höher, als noch vor einigen Jahren.


Entwickelt wurde der Threema-Messenger in der Schweiz. Die Chat-App basiert auf einer standardmäßig aktivierten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Grundsätzlich ist es mit Threema möglich, Textnachrichten, Bilder und Videos, den eigenen Standort und Sprachnachrichten zu verschicken. Auch der Austausch von Dateien (PDF, animierte GIFs, DOC, ZIP etc.) und das Starten eines Gruppenchats mit bis zu 100 Teilnehmern ist möglich. Eine Telefonie-Funktion sowie ein Web-Client können mittlerweile auch verwendet werden. In den Einstellungen ist es möglich, einen „Gelesen“-Status für Nachrichten ein- beziehungsweise auszuschalten. Backups von Chats werden auf den Servern von Threema nicht erstellt.


Auf Wunsch können Nutzer von Threema auf eine Verknüpfung mit einer Handynummer oder auf die Eingabe einer E-Mail-Adresse verzichten und sich über eine bei der Anmeldung zufällig generierte Threema-ID mit der Chat-App verbinden. Kontakte werden durch das Scannen eines QR-Codes oder den Vergleich eines Fingerabdrucks identifiziert. Zudem verwendet Threema einen Farbcode um Kontakte als mehr oder weniger sicher darzustellen. Rot bedeutet, dass möglicherweise nicht mit dem beabsichtigten Kontakt kommuniziert wird. Der Farbcode orange deutet darauf hin, dass der Chat-Kontakt auch im Adressbuch gefunden, aber noch nicht mit Hilfe eines QR-Codes oder Fingerabdrucks identifiziert wurde. Bei einem grünen Threema-Farbcode hat sich der Kontakt hingegen bereits eindeutig identifiziert. Threema kann auch genutzt werden, um anonym zu chatten.


Signal

Zu dem – zumindest im Google Play Store – weit oben stehenden Ersatz für WhatsApp zählt auch Signal. Die App wurde unter anderem wohl auch durch die Empfehlung von Edward Snowden bekannt. Die Alternative zeichnet sich durch ihre Schlichtheit aus, die nicht mit viel Schnickschnack, sondern mit einer sicheren Kommunikation punkten will.


Signal kommt von Open Whisper Systems. Der sichere Instant Messenger ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sodass Nachrichten und Anrufe über die App abhörsicher sind. Dokumente wie beispielsweise PDF- und Audio-Dateien oder GIFs sind kompatibel. Gruppen können, wie bei den anderen Messenger-Apps auch, ebenfalls kreiert und Sprachnachrichten verschickt werden. Allerdings müssen Nutzer bei der Anmeldung eine Telefonnummer angeben.


Signal ist kostenfrei nutzbar und ist mit Android wie iOS kompatibel. Auf Tablets kann der sichere Messenger nicht genutzt werden.


Viber

Ähnlich wie WhatsApp funktioniert auch die kostenlose App Viber, die ebenfalls über einen deutschen Internet-Auftritt verfügt. Android- und iOS-Nutzer können miteinander chatten, sich Bilder und Standorte schicken und über die Frontkamera per Video-Feed unterhalten. Auch eine Desktop-Anwendung steht zum Download bereit. Nach eigenen Angaben hat Viber weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer, die auch Gruppen-Chats mit bis zu 250 Teilnehmern starten können. Auch das Löschen irrtümlich versandter Nachrichten ist möglich. Mit einer „Hidden-Chats“-Funktion können außerdem Nachrichten von bestimmten Chats ausgeblendet werden.


Seinen Ursprung hat Viber in Israel, 2014 wurde der Instant Messenger jedoch vom japanischen Unternehmen Rakuten übernommen. Die grundsätzliche Nutzung des Tools ist kostenlos. Auch die Funktionen Sprach-Anrufe und Video-Telefonie kann man kostenfrei verwenden.


Wichtig: Diese Dienste können Sie für die private Kommunikation nutzen. Wenn Sie die Dienste im geschäftlichen Kontext nutzen, müssen Sie auch die Vorgaben der DSGVO beachten.


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