Messenger-Dienste, E-Mail-Anbieter und Cloud-Dienste sind fester Bestandteil unseres digitalen Alltags. Doch viele der meistgenutzten Plattformen wie WhatsApp, Gmail und Google Drive stehen immer wieder wegen Datenschutzproblemen in der Kritik.

Datenlecks, staatliche Überwachung und intransparente Geschäftsmodelle sind gute Gründe, sich mit datenschutzfreundlichen Alternativen zu beschäftigen. Doch welche sicheren Optionen gibt es? Und lassen sich Komfort und Privatsphäre wirklich miteinander vereinen?

1. Messenger-Dienste: Welche sind wirklich sicher?

WhatsApp gehört zu den meistgenutzten Kommunikations-Apps weltweit, doch der Dienst sammelt Metadaten und teilt diese mit dem Mutterkonzern Meta. Wer Wert auf Datenschutz legt, sollte sich nach verschlüsselten Alternativen umsehen.

Empfohlene Alternativen zu WhatsApp:

Messenger Vorteile Nachteile
Signal Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, keine Datenspeicherung, quelloffen Telefonnummer erforderlich
Threema Keine Telefonnummer nötig, Schweizer Datenschutzgesetze, einmalige Zahlung Nicht kostenlos
Session Keine Telefonnummer oder Metadaten, dezentrales Netzwerk Weniger Nutzer als WhatsApp
Element (Matrix) Dezentral, Open-Source, große Kontrolle über eigene Daten Einrichtung komplexer als bei Signal oder Threema

Warum ist das wichtig?

Viele Messenger verschlüsseln zwar die Nachrichteninhalte, sammeln aber weiterhin Metadaten – also Informationen darüber, wer mit wem kommuniziert, wann und wie oft. Diese Daten können für Überwachung oder gezielte Werbung genutzt werden.

Schutzmaßnahmen:

  1. Wechseln Sie zu einem Messenger mit starker Verschlüsselung und minimaler Datensammlung.
  2. Vermeiden Sie Cloud-Backups unverschlüsselter Chats – nutzen Sie lokale oder verschlüsselte Sicherungen.
  3. Deaktivieren Sie unnötige Berechtigungen wie den Zugriff auf Kontakte oder den Standort.

2. E-Mail-Anbieter: Wie Sie Google und Web.de vermeiden können

E-Mails sind eine der ältesten digitalen Kommunikationsformen – und dennoch setzen viele Nutzer weiterhin auf unsichere Anbieter wie Gmail oder Web.de

Probleme bei Gmail, Yahoo & Co.:

  • Scannen von E-Mails für personalisierte Werbung
  • Speicherung von Nachrichten auf Servern in den USA
  • Fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Empfohlene Alternativen zu Gmail & Co.:

Anbieter Vorteile Nachteile
ProtonMail Komplett verschlüsselt, Sitz in der Schweiz, Open-Source Kostenloser Speicher begrenzt
Tutanota Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Deutschland als Standort, Open-Source Keine IMAP-Unterstützung
Posteo Nachhaltig, anonym zahlbar, starke Verschlüsselung Kein kostenloser Plan
Mailbox.org Deutscher Datenschutz, sicherer Business-E-Mail-Dienst Einrichtung etwas komplexer

Warum ist das wichtig?

Viele große Anbieter behalten sich das Recht vor, E-Mails für Werbezwecke zu analysieren oder auf Behördenanfragen herauszugeben. Mit einem verschlüsselten E-Mail-Dienst behalten Sie die Kontrolle über Ihre Kommunikation.

Schutzmaßnahmen:

  1. Nutzen Sie eine E-Mail-Adresse bei einem datenschutzfreundlichen Anbieter.
  2. Aktivieren Sie PGP-Verschlüsselung für besonders sensible Nachrichten.
  3. Vermeiden Sie es, sich mit Ihrer Haupt-E-Mail-Adresse bei vielen Online-Diensten anzumelden.

3. Cloud-Speicher: Datenschutzfreundliche Alternativen zu Google Drive & Dropbox

Cloud-Dienste sind praktisch – doch viele bekannte Anbieter speichern Daten unverschlüsselt oder haben problematische Datenschutzrichtlinien.

Probleme bei Google Drive, OneDrive & Dropbox:

  • Keine standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
  • Unternehmen können theoretisch auf gespeicherte Daten zugreifen
  • Daten liegen oft auf Servern in den USA

Empfohlene Alternativen zu Google Drive & Co.:

Anbieter Vorteile Nachteile
Nextcloud Selbst gehostet, volle Kontrolle über Daten, Open-Source Einrichtung erfordert technisches Wissen
Tresorit Ende-zu-Ende-verschlüsselt, Server in Europa Nicht kostenlos
MEGA Kostenloser Speicherplatz, verschlüsselte Dateiablage Betreiberstandort in Neuseeland
Syncthing Dezentrale Synchronisierung ohne Cloud-Server Kein klassischer Cloud-Dienst

Warum ist das wichtig?

Wenn Sie Daten in einer unsicheren Cloud speichern, könnten sie im Falle eines Datenlecks in die falschen Hände geraten. Eine Zero-Knowledge-Verschlüsselung stellt sicher, dass niemand außer Ihnen Zugriff auf Ihre Dateien hat.

Schutzmaßnahmen:

  1. Nutzen Sie einen Cloud-Dienst mit integrierter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
  2. Verschlüsseln Sie sensible Daten zusätzlich mit Tools wie Cryptomator oder Veracrypt.
  3. Vermeiden Sie es, sensible Dokumente in öffentlichen Cloud-Diensten zu speichern.

4. Bonus: Alternative Suchmaschinen & Browser

Neben Kommunikation und Cloud-Speicher gibt es weitere digitale Dienste, bei denen Datenschutz oft vernachlässigt wird.

Suchmaschinen:

  • Statt Google → DuckDuckGo oder Startpage (kein Tracking, anonyme Suchergebnisse)
  • Statt Bing → Brave Search (unabhängig, keine Nutzerprofile)

Browser:

  • Statt Chrome → Firefox oder Brave (mehr Kontrolle über Tracking & Datenschutz)
  • Statt Safari → Mullvad Browser (anonymes Surfen ohne Fingerprinting)

Schutzmaßnahmen:

  1. Verwenden Sie einen Browser mit integriertem Werbeblocker und Tracking-Schutz.
  2. Löschen Sie regelmäßig Cookies und Website-Daten.
  3. Deaktivieren Sie Standort- und Mikrofonzugriffe für Websites, wenn sie nicht benötigt werden.

Datenschutz beginnt bei der Wahl der richtigen Dienste

Es ist nicht notwendig, komplett auf digitale Kommunikation oder Cloud-Dienste zu verzichten – aber es lohnt sich, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Sichere Alternativen bieten den gleichen Komfort wie bekannte Anbieter, schützen aber gleichzeitig Ihre Privatsphäre.

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